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Donald Trump

Trump will Verteidigungsressort in «Kriegsministerium» umbenennen

Trump will Verteidigungsressort in «Kriegsministerium» umbenennen

05.09.2025, 05:57

US-Präsident Donald Trump will das Verteidigungsressort in «Kriegsministerium» umbenennen. Der Republikaner plane, am Freitag eine entsprechende Verordnung zu unterschreiben, wie der dpa aus dem Weissen Haus nach entsprechenden Medienberichten bestätigt wurde.

Verteidigungsminister: «Krieger-Ethos» wiederbeleben

Der Schritt bahnte sich schon länger an – Trump dachte immer mal wieder laut darüber nach. US-Verteidigungsminister Pete Hegseth sagte diese Woche im TV-Sender «Fox News», man wolle einen «Krieger-Ethos» wiederbeleben und so nach aussen hin abschrecken. Dies geschehe nicht, weil man Konflikte suche. Man wolle das Heimatland sicherer machen.

Der Name «Kriegsministerium» ist nicht neu. Laut «New York Times» wurde diese Bezeichnung bis kurz nach dem Zweiten Weltkrieg verwendet. 1789 waren nach US-Regierungsangaben der Name und das Ministerium entstanden. Die US-Zeitung schrieb mit Blick auf die Zuständigkeiten des Kongresses, dass unklar sei, ob der Name nach Trumps Anordnung sofort in Kraft treten werde.

epa12347160 Pete Hegseth, US secretary of defence stands during an announcement in the Oval Office at the White House in Washington, DC, USA, 02 September 2025. US President Donald Trump is set to ann ...
US-Verteidigungsminister Pete Hegseth.Bild: keystone

Image des Friedensstifters?

Der US-Präsident arbeitet eigentlich daran, das Image des Friedensstifters zu vermitteln, der Kriege beendet. Es ist ein offenes Geheimnis, dass Trump gerne den Friedensnobelpreis hätte. Er präsentierte in den vergangenen Monaten mehrere Friedensabkommen unter der Vermittlerrolle der USA. Seine Bemühungen um ein Ende des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine brachten hingegen bislang keinen Durchbruch.

US-Regierungsmantra: Frieden durch Stärke

Der Kurs der US-Regierung ist es zugleich, Frieden durch Stärke und Dominanz zu erreichen. Jüngst hatte es mehrere Militäreinsätze gegeben. Im Juni hatten die USA an der Seite Israels in den Krieg gegen den Iran eingegriffen und iranische Atomanlagen bombardiert. Nach Trumps Befehl hatten US-Militärflugzeuge bunkerbrechende Bomben abgeworfen. So sollten die Atompläne des Landes geschwächt werden.

Militär gegen Drogenkartelle und Kriminalität

Doch US-Militär wird jüngst auch in ganz anderen Kontexten eingesetzt. Vor Tagen gab es einen US-Schlag gegen ein aus Venezuela gestartetes Boot in der Südkaribik, auf dem Drogen transportiert worden sein sollen. Trump postete auf seiner Plattform Truth Social ein Video des Angriffs mit elf Toten, das wie eine Abschreckung wirkte. Die USA wollen verhindern, dass das Land mit Drogen überschwemmt wird.

Zudem sieht man aktuell in der US-Hauptstadt Militär auf den Strassen. Trump hatte vor Wochen die Nationalgarde aktiviert – wegen angeblich ausufernder Kriminalität. Der Republikaner bezeichnete Washington als «Rattenloch». Bereits vor Monaten hatte er Soldaten nach Los Angeles beordert, damit diese Proteste auf den Strassen gegen Abschiebe-Razzien unterbinden. (sda/dpa)

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77 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Joshzi
05.09.2025 06:31registriert September 2014
Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie Trump als der kommende Friedensengel gefeiert wurde. Diese gesellschaftliche und politische Verschiebung nach rechts hat jedoch und nicht nur in den USA zu mehr Unsicherheit geführt. Totalitarismus, Autoritarismus wird gefeiert und doch wundern sich genau dessen Anhänger, warum die Gesellschaft immer weiter auseinanderfällt.
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Nathan der Weise
05.09.2025 06:20registriert Juli 2018
Und der Verteidigungsminister wäre dann der Lord of War oder was?
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Walter Sahli
05.09.2025 06:27registriert März 2014
Das wäre das Ehrlichste, das Trump in seinem Leben getan hätte.
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